Dreikönigs-konzert
Henriette Brunner, Viola
Bo Wiget, Violoncello
Raffael Bietenhader, Kontrabass
Werke von Haydn, Kagel, Kurtág und Hindemith
Programm
Maurizio Kagel (1931 – 2008)
aus Aus dem Nachlass für Viola, Violoncello u. Kontrabass
Joseph Haydn (1732-1809)
Divertimento Nr. 82 Hob XI:82 in G-Dur
Maurizio Kagel
aus Aus dem Nachlass für Viola, Violoncello u. Kontrabass
Joseph Haydn
Divertimento Nr. 109 Hob XI:109 in F-Dur
György Kurtág (*1926):
Népdalfélé/ Im Volkston & Vagdalkozós für Viola solo
Joseph Haydn
Duett Nr. 4 für Violoncello und Kontrabass Hob. XII:4 in D-Dur
Paul Hindemith (1895 – 1963)
Lebhaft und mäßig schnell aus Sonate für Viola solo op. 11/5
Joseph Haydn
Divertimento Nr. 108 Hob. XI:108 in D-Dur
Maurizio Kagel
Aus Aus dem Nachlass für Viola, Violoncello u. Kontrabass
Informationen
Der musikalische Witz, der den Werken Joseph Haydns innewohnt, blüht auch in seinem kammermusikalischen Werk. Der Lehrer Mozarts und Beethovens hat aber nicht nur Sinn für humorvolle Melodien mit großer Sangligkeit, er hat auch ein Faible für außergewöhnliche Besetzungen. So schrieb er auch für Instrumente, die heute kaum mehr jemand kennt, geschweige denn spielt, zum Beispiel für das Baryton. Dem Cello-ähnlichen Instrument widmete er eine ganze Reihe von Duos und Trios. Einige dieser Werke bringen die drei in Bearbeitungen für Viola, Violoncello und Kontrabass zu Gehör. Zwischen diesen Perlen der Wiener Klassik werden kurze Stücke von Komponisten des 20. Jahrhunderts gesetzt, die sich ebenfalls durch Humor und Liebe für ausgefallene Besetzungen auszeichnen: «Aus dem Nachlass» von Maurizio Kagel und Viola-Solostücke von Paul Hindemith und György Kurtág.
Das Trio, ein sogenanntes Trio basso mit der Besetzung Viola, Violoncello, Kontrabass, besteht aus Musiker*innen aus zwei Generationen. Sie verbindet die Neugier, im Alten etwas Neues und im Neuen Vertrautes aufzuspüren. Eine uneingeschränkte Spielfreude und musikalischer Spaß sind garantiert, wenn die drei, die miteinander sowohl musikalisch als auch familiär verwandt sind, ihre Bögen über die Saiten sausen lassen.
Eintritt frei – Kollekte
Ausführende
die jüngste im Bunde, hat bereits reichhaltige Kammermusik- und Orchestererfahrung von Barocker bis Zeitgenössischer Musik. Sie gewann als 15Jährige den 1. Preis beim deutschen Bundeswettbewerb Jugend musiziert 2019, sowie im selben Jahr den WESPE-Sonderpreis, außerdem ist sie Preisträgerin des Internationalen Szimon-Goldberg-Wettbewerbes 2023. Von 2020 bis 2022 war sie Stimmführerin der Bratschen im Bundesjugendorchester Deutschland und spielte unter Kirill Petrenko, Steven Shelley, Lothar Zagrosek und anderen. Sie besuchte Meisterkurse bei Nimrod Guez und Tabea Zimmermann.
Henriette Brunner ist Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben. Seit 2022 studiert sie in an der Musikhochschule Karlsruhe bei German Tcakulov.
ist im Toggenburg und Altstätten aufgewachsen. Er ist ein musikalischer Grenzgänger. Nach klassischer Celloausbildung beginnt er sich ab 1989 für Rock, Jazz und vor allem improvisierte Musik zu interessieren und beschäftigt sich autodidaktisch mit Komposition.
Er komponiert zahlreiche Hörspielmusiken (für DLF; WDR; NDR; BR; SRF) und erhält Kompositions- und Bearbeitungsaufträge für verschiedene Solist*innen, Ensembles und Chöre (Sing-Akademie zu Berlin, Staats- und Domchor Berlin, Lautten Compagney, Argovia Philharmonic u.a.)
Als Cellist tritt Bo Wiget mit klassischen Musikern, Jazz- und Rockmusikern sowie mit improvisierter Musik auf. U. a. mit dem Duo Archetti/Wiget mit dem Gitarristen und bildenden Künstler Luigi Archetti (seit 1998 mehrere CDs und preisgekrönte Videos und Performances, internationale Tourneen), dem Quartetto Loco (Avant-Folk mit Oscar Antolí, Nicolo und Simone Botasso) oder mit Musiker*innen wie Tetuzi Akiyama, Oli Bott, Iva Bittovà, Dominik Blum und vielen anderen. Konzerte und Festivalauftritte führen ihn durch ganz Europa und nach Japan.
Bo Wiget wirkt als Theatermusiker an verschiedenen Theatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Künstler*innen wie Meg Stuart, Theater Klara Basel (Christoph Frick), Stefan Kaegi, Manfred Karge, Mass&Fieber oder dem niederländischen Kollektiv Wunderbaum.
Vereinzelt arbeitet Bo Wiget auch als Regisseur von Musiktheaterprojekten.
Mit dem Originalklangensemble lautten compagney BERLIN verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit als Arrangeur und Cellist. ,An den Kunst-Festspielen Hannover 2022 kommt Bo Wigets Fugenpark, eine multimediale Phantasie über Bachs Kunst der Fuge für Barockensemble und Elektronik, durch die Lautten Compagney unter seiner Leitung zur Uraufführung.
Verschiedene Lehraufträge für "Musik und Bühnenkunst" an der ZHdK Zürich, Akademie für Darstellende Kunst Ludwigsburg, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin und an der Folkwang Universität der Künste Essen.
Seit 2020 schreibt Bo Wiget täglich eine Melodie, die er auf verschiedenen social media-Kanälen veröffentlicht.
Bo Wigets großes Interesse für genreübergreifendes Arbeiten, insbesondere für jede Art von Bühnenkunst, führt zu mannigfaltigen Kollaborationen. Mit Tänzer*innen, Dichter*innen und Schauspieler*innen wie Eva Brunner, Rosalind Crisp, Maike Droste, Martin Engler und vielen anderen verbinden ihn regelmäßige Zusammenarbeiten und Auftritte.
Auszeichnungen:
2024: Atelier-Stipendium der Stiftung Landis&Gyr für drei Monate in Budapest.
2019: Werkbeitrag des Kantons St. Gallen für wehbuch – ein szenisches Oratorium nach dem gleichnamigen Lyrikband von Dagmara Kraus
2009-2019 dreimal "Hörspiel des Monats" für Hörspiele in Regie von Anouschka Trocker und Leopold von Verschuer
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ist in einer Musikerfamilie aufgewachsen. In der Familienstreichmusik, «Echo vom Sommersberg», hat er seine ersten Gehversuche als Kontrabassist gemacht. Später studierte er an der Zürcher Hochschule der Künste (ZhdK), Kontrabasss und schloss sein Studium bei Prof. Harald Friedrich ab. Weiter folgten Meisterkurse bei Wolfgang Guettler und ein Aufbaustudium bei Duncan McTier.
Raffael Bietenhader spielte in verschiedenen Orchestern in der Schweiz, drei Jahre als zweiter Solokontrabassist beim «Singapore Symphony Orchestra» und die letzten 14 Jahre beim «Malaysian Philharmonic Orchestra». In jungen Jahren spielte er in verschiedenen Rockformationen und co-produzierte unter anderem das experimentelle Roadmovie »Danubia». Seit 2023 ist er Bassist im Trio Anderscht.